Montag, 24. November 2014

La Tête des Faux



Bei der guten Wettervorhersage für dieses Spätherbst-Wochenende war klar, dass es wieder in die Vogesen gehen musste. Bei der Anfahrt kamen dann doch erste Zweifel, da heftiger Nebel einen kaum weiter als 50 Meter blicken ließ und die Landschaft in ein tristes Grau-in-Grau tauchte.



Doch hinter Kayserberg durchbrachen wir den Nebel und die herbstliche Sonne hieß uns willkommen. 
Wir parken an der Kirche, in dem Örtchen Le Bonhomme, und folgen der Rotstrich Markierung des GR5. Nach kurzer Zeit lassen wir die Häuser hinter uns und tauchen in den Wald ein. Nach den ersten Höhenmetern erreichen wir die Gîtes de l’Étang du Devin und den deutschen Soldatenfriedhof.



Auch in diesem Gebiet der Vogesen fanden im ersten Weltkrieg heftige Gefechte statt. Überreste, dieses Irrsinns europäischer Geschichte, finden sich überall in dieser Gegend.


Bald erreichen wir auch den stark versumpften Étang du Devin (deutsch: Hexenweiher).


An dessen Ufer steht der Bunker der ehemaligen Wasserpump- und  Stromerzeugerstation, die die deutschen Stellungen am Berg versorgte. Heute laden hier Bänke zu einem Picknick ein, welche wir für eine kleine Mittagsvesper nutzten.


Frisch gestärkt folgen wir weiter der roten Wandermarkierung und arbeiten uns über schmale Serpentinen in Richtung des Tête des Faux (deustch: Buchenkopf) hoch. Wir passieren die Bergstation der ehemals 3 km langen Drahtseilbahn. Hier wurde Kriegsmaterial von Lapoutroie an den Berg geschafft und über einen Tunnel weiter an den Gipfel transportiert. Der Tunnel ist mittlerweile eingestürzt, man sieht lediglich noch Überreste der Gleisbahn.



Kurz hinter der Seilbahnstation erreicht man den Roche du Corbeau (deutsch: Rabenfelsen). Auch dieser ist militärisch ausgebaut und im inneren befindet sich eine Bunkeranlage.


Vorbei an weiteren größeren und kleineren Unterständen erreicht man bald den Gipfel des Tête des Faux. Eine herrliche Fernsicht in Richtung des Hohneck und der umliegenden Vogesen eröffnet sich.



Auch hier finden sich unzählige Überreste des stark befestigten und militärischen Ausbaus des Gipfels. Teilweise nur 30 Meter entfernt lagen sich hier Franzosen und Deutsche gegenüber.



Wir folgen im Abstieg weiter der roten Markierung bis zu einem Abzweig. Hier kann man sich entscheiden ob man noch einen kleinen Schlenker zum französischen Friedhof Durchesne macht oder dem Wanderzeichen rot-weiß-rot direkt zurück nach Le Bonhomme folgt.
Nach knapp 10 km erreicht man wieder den Ausgangspunkt.
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Dienstag, 11. November 2014

Taubergießen



Durch Sackis Packrafting Tour durch das Taubergießen bin ich auf dieses Naturschutzgebiet aufmerksam geworden. Mit 1.682 ha ist es eines der größten Naturschutzgebiete in Baden-Württemberg und ist um das westlich gelegene französische Schutzgebiet Réserve naturelle de l'Ile de Rhinau erweitert.


Die Auenlandschaft kann über verschiedene Wanderwege erkundet werden. Wir entschieden uns für die Sumpfbiber Route. Startpunkt war der Parkplatz an der Zuckerbrücke. Dazu ging es auf in Richtung Rust bzw. dem Europa-Park. An der Rückseite des Parks erreicht man über schmale Feldwege den Parkplatz. 


Nach kurzer Zeit taucht man in den Auenwald ein und passiert immer wieder Kanäle und überschwemmte Bereiche. Man sollte unbedingt immer wieder kleine Pausen einlegen und die Natur beobachten. Unglaublich viele Wasservögel leben in diesem Schutzgebiet. Kormorane, diverse Enten und Gänse Arten, Eisvögel, Reiher etc., aber auch Amphibien, Insekten und Reptilien lassen sich beobachten. Auf jeden Fall sollte man ein Fernglas mit im Gepäck haben!
 

Nach ca. 4 km durch den Wald, in Richtung nördlicher Spitze, erreicht man den Rhein und läuft fast schnurgerade an seinem Ufer in Richtung Süden. Knapp 5 km folgt man dem Weg entgegengesetzt der Strömung. Kurz hinter einem gesprengten Westwall Bunker zweigt der Weg dann wieder nach links in den Wald ab und führt einen an verschiedenen Kanälen und Wehren zurück zum Ausgangspunkt.
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